Posaunenchor (Menzingen) 

Der Menzinger Posaunenchor wurde 1903 gegründet. Er ist die älteste Bläsergemeinschaft in unserem Dorf und zählt mit zu den ältesten Posaunenchören in der Badischen Landeskirche. Historische Daten sind erst ab dem Zweiten Weltkrieg vorhanden.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstand unter der Leitung von Johann Kemmling wieder eine Bläsergruppe.

Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft (1948) übernahm Theophil Wöhrle senior die Posaunenchorleitung.

Damals wurde der Probenort vom Pfarrhaus in dessen Schneiderstube in die Kirchstraße 10 verlegt. Die Bläser saßen um den Schneidertisch herum und die Posaunisten mussten stehen, da unter dem Tisch die Schubladen für das Handwerkszeug die Züge behinderten. Die Notenständer waren damals aus Holz.

1960 übernahm Theophil Wöhrle junior (von allen nur Theo genannt) die Chorleitung von seinem Vater, der weiterhin bis ins hohe Alter aktives Mitglied war und zahlreiche Jungbläser ausbildete. Theo leitete den Chor 43 Jahre lang. In dieser Zeit wurden die Probentage von Samstag und Mittwoch nur noch auf Mittwoch umgestellt und der Bläserraum war nicht mehr die Schneiderstube, sondern das Erdgeschoss im selben Gebäude. Die schlechte Ausleuchtung des Raumes war eine häufige Ausrede bei falschen Tönen und führte unter den älteren Bläsern Jahre später noch zu großen Belustigungen.

Herausragende Ereignisse in dieser Zeit waren Mitte der 60er Jahre die halbjährige Gottesdienstbegleitung während der Orgelrenovierung und das 75-jährige Jubiläum 1978 mit dem Bezirksposaunentag in Menzingen.

Anfang der 80er Jahre wuchs der Posaunenchor auf 25 Bläser und schrumpfte dann wieder Ende der 80er Jahre auf nur 8 Bläser zurück, was hauptsächlich durch Wegzüge verursacht war 2003 feierte der Posaunenchor sein 100-jähriges Jubiläum, was unter anderem mit einem großen Festgottesdienst mit Bläsern aus dem Kirchenbezirk Bretten gefeiert wurde.

Im Jubiläumsjahr übernahm Dorothea Schaefer die Leitung des Posaunenchores von Theo Wöhrle, welcher von Landesposaunenwart Armin Schaefer die höchste Auszeichnung für Bläser, die Kuhlo-Medaille mit Goldrand, überreicht bekam. Der Fokus von Dorothea Schaefer lag sehr stark auf der Jungbläserausbildung.

So bestand der Posaunenchor 2004 aus 29 Bläsern, davon 17 Jungbläser. 2006 verstarb unser aktiver Bläser und langjähriger Chorleiter Theo Wöhrle im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit. Bei seiner Beerdigung erwiesen ihm zahlreiche Bläser aus dem Kirchenbezirk die letzte Ehre und die damalige Obfrau Esther Richter hielt den Nachruf.

2010 übernahm Lothar Gabriel aus Münzesheim die Leitung. Er leitete schon den Posaunenchor in Oberacker. 2018 übergab er die Chorleitung an seinen Sohn Frieder Gabriel.

Im Jubiläumsjahr 2020 besteht der Posaunenchor aus 20 Mitgliedern, davon 2 Jungbläser. Bei Auftritten wird der Chor zusätzlich von ehemaligen Bläsern und Gastbläsern verstärkt.

Der Posaunenchor probt wöchentlich mittwochs von 18:30 bis 20:00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus. Die Jungbläserausbildung findet in Kooperation mit der Bläserschule Bretten statt, was nicht nur zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung führt, sondern auch zu einer hohen Zuführungsrate in den Chor.

Der Posaunenchor hat jährlich etwa 12 Auftritte, hauptsächlich an Ostern, Konfirmation, Kerwe, Erntedank und Weihnachten. Hinzu kommen Auftritte beim Landesposaunentag, Bezirksbläsertag, bei Kraichtaler Kirchenmusiktagen und gemeinsamen Kraichtaler Gottesdiensten wie an Pfingstmontag und am Reformationstag.