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Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lukas 6,36)

Aktuelle Nachrichten aus der Kirchengemeinde


Naturkatastrophe in unserer Partnerdiözese

Am Morgen des 30. Juli haben uns erschütternde Nachrichten aus der Diözese Malabar erreicht: In der Nacht zuvor hatten sich in Wayanad, dem gebirgigen Hinterland der Diözese Malabar, massive Erdrutsche ereignet und die Flüsse und Bäche waren durch tagelange sintflutartige Regenfälle derartig angeschwollen, dass es zu starken Überschwemmungen gekommen war. Häuser wurden mitgerissen, Straßen unterspült, Menschen in den Schlammmassen begraben. Es gibt viele Tote zu beklagen, viele werden vermisst, unzählige sind verletzt. Und so viele haben ihr Zuhause verloren.

Die Diözese Malabar hat sofort reagiert und Erstmaßnahmen organisiert: Es wurde zu Blutspenden aufgerufen, zum Spenden von Decken, Trinkwasser, Nahrung, und weiteren Hilfsgütern, Suchtrupps wurden zusammengestellt, Notunterkünfte bereitgestellt und vieles mehr.

Das Leid in Wyanad ist unvorstellbar. Uns hat zum Beispiel die Nachricht erreicht, dass eine junge Frau, die erst im Mai geheiratet hatte und ihrem Mann von Calicut ins Wayanad gefolgt war, unter den Todesopfern des Erdrutsches ist. Am Tag vor der schrecklichen Katastrophe hatte sie bekannt gegeben, dass sie ihr erstes Kind erwartet. In der Nacht haben die Schlammassen sie im Schlaf überrascht und unter sich begraben. Wir trauern mit dieser und allen Familien und beten für sie. Wayanad ist eigentlich ein Paradies: Wasserfälle und atemberaubende Berge, tiefe Wälder, in denen Elefanten, Rehe, Affen, Pfaue und sogar Tiger wild leben.

Das Klima ist gemäßigt im Vergleich zu den Küsten Malabars. Tropische Pflanzen blühen üppig, Kokospalmen bilden Wälder, an den Flüssen wachsen Mangroven, die Erde ist fruchtbar, die Menschen sind freundlich und herzlich.

Aber auch viele der ärmsten Familien leben im Wayanad. Sie sind Gelegenheitsarbeiter oder pflücken Tee in den zahlreichen Teeplantagen, die Wayanads Berge und Hügel wie ein grüner Ornamentteppich überziehen. Nun wurde ausgerechnet vielen der Ärmsten ihr Zuhause weggespült. Aber auch Schulen und Häuser, die fest gebaut waren, sind der Katastrophe zum Opfer gefallen. Die starken Regenfälle haben in den Tagen zuvor auch in den Nachbarstaaten von Kerala zu Tragödien geführt: Ein LKW-Fahrer aus Malabar, ein junger Vater, war für eine Teepause an einem der vielen Teestände am Straßenrand ausgestiegen.

Er war gerade im Nachbarstaat Karnataka unterwegs. Nach seinem Tee ging er in seinen LKW, um die Nacht über zu ruhen. Ein Erdrutsch hat ihn mitsamt seinem LKW begraben. Die Menschen im Teestand konnten tot geborgen und begraben werden, der junge Vater wurde nicht mehr gefunden. Nach 10 Tagen musste die Suche eingestellt werden, da die Situation auch für die freiwilligen Helfer zu gefährlich geworden war. Auch die wilden Tiere in den Wäldern Wayanads, die sich bis in die Nachbarstaaten Tamil Nadu und Karnataka ziehen, saßen in Todesfallen. Elefantenmütter mussten hilflos zusehen, wie ihre Jungen von den Fluten, in denen gewaltige Strömungen herrschen, davongerissen wurden. Auch in den Großstädten wie Calicut, in denen Bischof Royce seinen Sitz hat, sind viele Gebiete überflutet. Auch hier herrscht höchste Alarmstufe, da es auch hier zu Unterspülungen kommen kann, Bäume und Palmen können entwurzelt werden und auf Menschen, Häuser, Straßen oder Autos fallen. Für die vielen Obdachlosen der Großstädte besteht große Gefahr. In Wyanad gab es vom ersten Tag der Katastrophe an Engpässe bei der Trinkwasserversorgung. Vor allem die Wasserversorgung muss geregelt werden, da ansonsten hohe Seuchengefahr besteht. Ein kleines Wunder ist an der Kirche in Mundakai geschehen. Sie blieb erhalten, steht aber nun am Abgrund – ein Sinnbild für die Lage so vieler Menschen in unserer Partnerdiözese im Augenblick.

Unsere Geschwister in Malabar brauchen unsere Solidarität. Sie bitten um unser Gebet. Bitte beten Sie für Malabar! Gebraucht wird aber auch unsere finanzielle Unterstützung. Wir bitten Sie um Ihre Spende. Ihre Gabe kommt direkt bei unseren Geschwistern an. Herzlichen Dank für ihre Unterstützung.

Spenden können überwiesen werden auf das Konto des Evangelischen Dekanats Bretten

IBAN: DE49 6635 0036 0005 0151 03

Stichwort „Fluthilfe Wayanad“